11.9.2023
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Kannst du dir ohne gute Delivery die Discovery sparen?

In den vergangenen Jahren wurde das Thema Discovery im Produktmanagement immer prominenter. Zum Teil verdrängt es heute andere wichtige Themen, wie die Delivery. Das sagt zumindest Sebastian. Thomas ist etwas anderer Meinung. Was wichtiger ist und wo du dich zuerst an die Optimierung machen solltest erfährst du in diesem Artikel.

In den vergangenen Jahren wurde das Thema Discovery im Produktmanagement immer prominenter. Zum Teil verdrängt es heute andere wichtige Themen, wie die Delivery. Das sagt zumindest Sebastian. Thomas ist etwas anderer Meinung. Was wichtiger ist und wo du dich zuerst an die Optimierung machen solltest, klären wir in diesem Artikel.

Streitthema: Discovery vs. Delivery

Häufig wird eine gute Discovery als Schlüsselfaktor genannt, um ein besseres Verständnis für Kundenbedürfnisse zu bekommen und viel Zeit im Prozess einer Produktentwicklung zu sparen. Allerdings fragt sich Sebastian, warum so viel über die Discovery gesprochen wird, wenn einige Teams ihre Delivery nicht im Griff haben. Ist eine gute Delivery nicht sogar der entscheidende Faktor, um das volle Potenzial der Discovery auszuschöpfen?

Falls du mehr zur Discovery selbst erfahren möchtest, empfehlen wir diesen Artikel: Wie viel Discovery ist genug?

Welche Herausforderung ist größer?

In der Product Masterclass haben viele Teilnehmer:innen berichtet, dass eine der größten praktischen Herausforderungen häufig in der Delivery liegt. Sie haben häufig Probleme bei der Auslieferung von Features und Qualitätsprobleme bei Abnahmetests. Wenn die Delivery nicht sauber funktioniert, führt dies oftmals zu Konflikten und Verzögerungen. Das wiederum kann die Produktivität und das Ergebnis beeinträchtigen. Daher ist es in vielen Organisationen wichtig, die Delivery zu optimieren.

In Anbetracht der oft auftretenden Delivery-Probleme stellt sich die Frage, ob es tatsächlich sinnvoll ist, Zeit und Ressourcen in die Discovery zu investieren. Sebastian argumentiert, dass eine Organisation in erster Linie die Prozesse in der eigenen Delivery stabilisieren sollte, bevor sie sich auf eine ausführliche Discovery konzentrieren kann.

„Dir bringt die ganze Optimierung in der Discovery herzlich wenig, wenn du die Sachen, die du lernst, nachher nicht delivern kannst.“

Thomas hingegen hebt die Discovery hervor. Als Vergleich zieht er die Start-up-Branche heran. Hier scheitern rund ein Drittel der Unternehmen aufgrund von Produkten, die niemand braucht. Diesen unnötigen Aufwand kannst du dir mit einer guten Discovery sparen.

Am Ende müssen beide Prozesse Hand in Hand gehen. Nur so kannst du einen Wert für deine Kund:innen schaffen und diesen erfolgreich auf den Markt bringen.

Wo solltest du zuerst optimieren?

Wenn sich eine Organisation verbessern möchte, ist es zunächst einmal wichtig, die Prozesse zu beobachten und Schwachstellen zu identifizieren. Bei der Entscheidung, ob du eine Optimierung der Delivery oder Discovery priorisieren solltest, kannst du dich an folgenden Indikatoren orientieren.

Indikatoren für ein Delivery-Problem

  • Das gesamte Team hat ein mulmiges Gefühl vor der Auslieferung von Features.
  • Bugs oder Qualitätsprobleme sind häufige Blocker.
  • Die Feature-Auslieferung erfolgt nicht zu vereinbarten Deadlines.
  • Teams blockieren sich gegenseitig.

Indikatoren für ein Discovery-Problem

  • Das Produkt lässt sich schlecht vermarkten.
  • Es gibt auffällig viel negatives Kundenfeedback und somit Änderungen, die die Entwicklung verzögern.
  • Das Entwicklungsteam hat kein Verständnis für die Kundenbedürfnisse.
  • Es existiert keine klare Roadmap für die Implementierung von Discovery-Erkenntnissen.

Ist Delivery unsexy?

In der Diskussion über Discovery und Delivery wird oft übersehen, dass die Delivery auch große Herausforderungen mit sich bringen kann. Auch macht sie oftmals weniger Spaß als das Erforschen der Kundenbedürfnisse in der Discovery.

Sebastian argumentiert, dass die Delivery oft als unsexy wahrgenommen wird, weil sie hauptsächlich aus langwieriger Arbeit und To-dos besteht, die abgearbeitet werden müssen. Dennoch ist sie unerlässlich, um die Ergebnisse der Discovery tatsächlich in die Produkte zu implementieren.

Es sollte also eine Balance herrschen. Priorisiere je nach Bedarf, um Schwachstellen in der Delivery oder Discovery zu erkennen und dort nachzubessern, wo es am sinnvollsten ist.

Das Wichtigste in Kürze

Am Ende sind sich Thomas und Sebastian einig: Sowohl Discovery als auch Delivery sind wichtige Aspekte im Produktmanagement und es kommt auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen beiden an.

  • Eine erfolgreiche Delivery ist notwendig, um Innovationen erfolgreich auf den Markt zu bringen.
  • Discovery trägt dazu bei, ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse und Erwartungen der Kund:innen zu entwickeln.

Finde also eine Balance und arbeite bei Bedarf an beiden Aspekten, um langfristig erfolgreich zu sein und großartige Produkte zu entwickeln.

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