18.10.2022
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Was sind Produktmanager:innen nicht?

Als Produktmanager:in merkst du schnell, was alles zu deinem Job gehört ✅ Aber was ist wirklich deine Aufgabe? Wofür trägst du wirklich die Verantwortung? Diese Fragen klären wir, indem wir darauf eingehen, was du als Produktmanager:in NICHT bist ⛔️

Stakeholder Management

Als Produktmanager:in wirst du schnell gemerkt haben, was alles zu deinem Job gehört. Er ist vielseitig. Du meisterst verschiedene Aufgaben mit deinem Team. Aber was ist wirklich deine Aufgabe? Wofür trägst du wirklich die Verantwortung?

Diese Fragen klären wir, indem wir darauf eingehen, was du als Produktmanager:in NICHT bist.

Als Produktmanager:in bist du nicht Projektmanager:in

Häufig werden diese beiden Rollen als „das Gleiche'“ abgetan. Allerdings verwalten Projektmanager:innen die Dimensionen Budget, Zeit, Qualität und Timeline. Projektmanager:innen haben einen ganz klaren Plan. Sie optimieren die Ausführung des Prozesses und arbeiten ihre Projekte strukturiert ab.

Als Produktmanager:in versuchst du, das Produkt auf bestimmte KPIs hin zu optimieren. Dabei geht es um das Ergebnis der Arbeit des Produkt-Teams. Die Qualität deiner Arbeit wird also an den KPIs festgemacht – und nicht wie bei Projektmanager:innen daran, ob das Projekt abgeschlossen ist oder nicht. Die KPIs können hier zum Beispiel eine höhere Zahl an Kunden oder ganz einfach ein besseres Produkt sein.

Dein Zielbild ist nicht immer so klar definiert wie das Ziel von Projektmanager:innen.

Du bist kein:e Übersetzer:in für Requirements

Häufig passiert es, dass Produktmanager:innen nur die Requirements von oben herunterbrechen und für das Entwicklungsteam „übersetzen“.

Definitionsgemäß bist du als Produktmanager:in – oder auch als Product Owner:in – ein Value Maximizer. Das ist mehr, als nur ein Briefing deiner Führungskräfte zu den Erwartungen von „oben“ möglichst schonend an dein Team weiterzugeben.

Bist du eine Führungskraft als Produktmanager:in?

Als Produktmanager:in bist du eine laterale Führungskraft. In dieser Rolle führst du das Team ohne eine Weisungsbefugnis von der Seite.

Ebendarum gelten Produktmanager:innen nicht als echte Personalmanager:innen. Trotzdem ist Führung eine deiner Kernkompetenzen. Auch ohne Linienverantwortung und klassischem Manager-Verständnis solltest du also führen können.

Du bist keine Entwickler:in

Damit du Aufgaben und Rollen um dich herum besser einordnen kannst, können wir drei W-Fragen stellen:

    Warum?

Die Frage nach dem „Warum“ solltest du als Produktmanager:in beantworten.

    Was?

Die Frage nach dem tatsächlichen Produktziel wird oft nur dem/der Produktmanager:in zugeteilt. In Wahrheit solltest du aber über das „Was“ wie in einem Sparring mit dem ganzen Team sprechen.

    Wie?

Die Aufgabe der konkreten Umsetzung solltest du dem Entwicklungsteam überlassen.

Zu deiner Rolle als Produktmanager:in gehört es nicht, deine Finger ins Getriebe des Entwicklungsteams zu stecken. Genau diese Tendenz beobachten wir jedoch häufig bei Produktmanager:innen. Falls das auf dich auch zutrifft, erinnere dich daran, dass die technische Implementierung nicht zu deinen Aufgaben als Produktmanager:in gehört.

Du bist nicht der Kunde

Kurz gesagt: Produktmanager:innen sind nicht die Owner:innen der Probleme, sondern für die Lösung der Probleme verantwortlich. Du bist also Owner:in der Lösung dieser Probleme. Der Kunde wird nach dem Problem gefragt und nicht nach einer Lösung.

Da du im Produktmanagement eben NICHT deine eigenen Probleme löst, ist es umso wichtiger, dass du dem Kunden aufmerksam zuhörst. Deine Lösung kannst du mit dem Kunden im Optimalfall antesten, damit du auch sichergehen kannst, ob die Lösung tatsächlich funktioniert.

Du bist kein:e Wahrsager:in

Natürlich kannst du als Produktmanager:in nicht immer wissen, wann bestimmte Dinge fertig werden. Es gibt viele ungeahnte Herausforderungen im Bereich des Produktmanagements. Mit dieser Ausgangslage stressen sich viele Produktmanager:innen. Sie fühlen sich verpflichtet, den Stakeholdern zu jedem Zeitpunkt eine Auskunft über die Fertigstellung bestimmter Dinge zu geben.

Du kannst diese schwierige Situation meistern, indem du kommunizierst, was genau das Team tut, um bestimmte Probleme zu lösen. Es gehört zum Produktmanagement dazu, auf ungeahnte Probleme zu stoßen, oder unberührtes Terrain zu betreten. Erkenne das an und werde dir bewusst, dass du keine Glaskugel besitzt.

Mache keine falschen Versprechungen, die dich selbst und dein Team unter Druck setzen. Kommuniziere stattdessen, was aktuell getestet, ausprobiert und an welcher Lösung gearbeitet wird. So gibst du den Stakeholdern eine Sicherheit über den Prozess, anstatt Deadlines zu präsentieren, die das Team in Wahrheit nicht einhalten kann.

Kurz und knapp

Vielleicht beobachtest du einige dieser Muster in deinem eigenen Arbeitsumfeld. Wir hoffen, dass dir dieser Artikel hilft, dein eigenes Rollenbild zu definieren.

Merke dir für die Zukunft einfach diese Punkte und erinnere dich selbst im Arbeitsalltag daran, was du als Produktmanager:in NICHT bist:

1.    Du bist nicht Projektmanager:in

    Dein Ziel ist die Optimierung des Produkts, nicht das Abarbeiten eines Projekts.

2.    Du bist nicht People Manager:in

  • Du bist ein:e aufs Produkt bezogen Manager:in.
  • Du bist eine laterale Führungskraft ohne Weisungsbefugnis. Trotzdem solltest du Führungskompetenzen haben.

3.    Du bist nicht Developer:in

  • Das „Wie“ ist nicht deine konkrete Aufgabe.
  • Du bist nicht für die technische Umsetzung verantwortlich.

4.    Du bist nicht Kunde

  • Du bist nicht Owner:in des Problems, sondern Owner:in der Lösung.
  • Höre deinen Kunden gut zu, um die beste Lösung zu finden.

5.    Du bist nicht Wahrsager:in

  • Du hast keine Glaskugel und kannst Fertigstellungstermine vorhersagen.
  • Anstatt falsche Deadlines zu versprechen, kannst du deine Stakeholder über den Prozess informieren. Sag ihnen, was und wie das Team an einer Lösung arbeitet.

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